Dfe 90er-Jahre
Schädel. Er passt sich dank drehbarer Sei-
tenteile superb an, und das flexible Spezial-
Flachkabel niedriger Kapazität ist mit rund
zweieinhalb Metern ausreichend lang. Die
ganze Konstruktion - teilweise aus Metall -
ist robust und offenbar auf
STICHWORT
n
äußerste Resonanzarmut ge-
trimmt.
Statt, wie bei den weniger
kostspieligen Modellen, eine
bestimmte Treiberstufe im Set
mitzuliefern, überlässt Staxder
Klientel beim Spitzenmodell
die Wahl zwischen zwei sym-
metrischen DC-gekoppelten Class A-Kopf-
hörervorstufen. Der SRM-007t ist - das „t“
verrät es-ein Rohren-Hybride, bei dem ka-
nalgetrennt 6FQ7/6CG7-Doppeltrioden
die Ausgangsstufe bilden. Eine für Elek-
trostaten ideale Ausgangsstufe übrigens,
die den Stax-Anhängern schon lange heilig
ist. Alternativ steht der SRM-717 bereit, der
reinrassige
Halbleiterelektronik,
noch
höhere Antriebsleistung und eine auf 100
Kilohertz erweiterte Bandbreite verspricht.
Rohren-Hybride
Gerät,
dessen
Schal-
tungstopologie sich so-
wohl der Rohren- als
auch der Halbleitertech-
nik bedient und somit
beider Vorteile vereinen
möchte.
Das elektrostatischeWandlerprinzip gilt bei Kopfhörern seit jeher
als Königsweg. Der vielleicht konsequenteste Verfechter, Stax aus
Japan, beansprucht mit dem Modell SR-007 die Kaiserkrone
Rechts im Bild ist die mit Doppeltrioden gestaltete
Röhren-Ausgangsstufe des Stax-Speiseteils SRM-
007t gut zu erkennen
von Tom Frantzen
S
elbst die besten Lautsprecher haben
Nachteile. Sie sind groß, schwer, teuer
- und man zwingt der Umwelt ihre
Funktion auf. Wenn Sie oder
Ihren Nächsten das stört, haben
wir etwas für Sie. Etwas, das
klein, leicht und leise ist und
doch in Sachen Musikwiederga-
be die besten Lautsprecher in
Verlegenheit bringt. Dass Stax-
Kopfhörer aus Japan kommen,
ist eigentlich kein Wunder, denn
dort sind die Wände dünn, die
Ansprüche hoch und der Platz
besonders rar.
Mit dem klassischen dynami-
schen Kopfhörer möchte die Stax-Mann-
schaft ihre Erzeugnisse jedoch keinesfalls
verglichen sehen. Stattdessen bezeichnet
man sie selbstbewusst und konsequent als
„Ohr-Lautsprecher“.
Überraschenderweise sieht das jüngste
Top-Modell der Edelmarke, der SR-007, gar
nicht mehr so aus. Wäre da nicht das fünf-
polige Anschlusskabel und die Material-
qualität, man könnte meinen, es mit einem
normalen Kopfhörer zu tun zu haben.
Weit gefehlt. Da sich beim elektrostati-
schen Prinzip eine Folie als Membran zwi-
schen zwei Elektroden bewegt, braucht
man sogar bei Kopfhörern eine recht hohe
Speisespannung, für die man aber auf-
grund der extrem geringen Masse mit ei-
nem Impulsverhalten der Sonderklasse be-
lohnt wird. So erhält der 007 satte 2x580
Volt Bias-Spannung, die ihm zu noch bes-
Doppeltrioden
bilden eine für
Elektrostaten
ideale Aus-
gangsstufe, die
Stax-Anhängern
schon lange
heilig ist
seren Dynamikeigenschaften und mehr
Maximalschalldruck verhelfen als den klei-
neren Modellen mit ovaler Membran und
„nur“ 230 Volt Bias. Deren sechspoliger
Stecker passt denn auch gottlob
nicht in die neue „Pro“-Aus-
gangsbuchse der Speiseteile.
Zudem weist die mit ein bis
zwei Mikron hauchdünne, beim
007 runde Folienmembran eine
Randzone ohne Unterbrechun-
gen auf, was einen Idealkompro-
miss
zwischen
Antriebskraft
und Linearität bedeuten soll.
Die
Langzeitstabilität
dieser
Membran ist es übrigens, der
Stax seine auch in der Topklasse
unangefochtene Position verdankt.
Der 007 sitzt bequem, drückt nicht einmal
auf einem gänzlich unjapanischen Dick-
3/2003 STEREO 185
30 JAHRE STEREO
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